Allgemeines zur Gestaltung des öffentlichen Raumes:

Stadt - Stadtraum - Stadtgestaltung - Kunstobjekte


Stadt - Plätze
Die »Stadt« ist nicht nur eine Ansammlung von toten Gebäuden mit entsprechender Infrastruktur oder ein Zentrum von Kapitalinteressen. Die »Stadt« wird durch die dort lebenden Bewohner und arbeitenden Menschen definiert. Der Mensch soll daher auch im Mittelpunkt der städtischen Planung stehen. Zum einen finden auf den öffentlichen Plätzen innerhalb des Stadtraumes kulturelle Veranstaltungen sowie Feste statt. Zum andern waren die freien Plätze früher und sind auch heute noch ein wesentlicher Teil der »Seele der Stadt«. Attraktive Plätze machen die Stadt erlebbar, bilden einen Gegensatz zu den heute immer ausdrucksleerer wirkenden Geschäfts-, Büro- und auch Wohngebäuden. Positiv wirkende Kunstobjekte können die Akzeptanz erhöhen. Gesichtslose Plätze können aber auch das Gegenteil erreichen. Plätze sollen Rückzugsorte, repräsentative Aufenthaltsorte für den Einzelnen sein.

Kunst im öffentlichen Raum
Stadtgestaltung und Kunst im öffentlichen Raum ist für das Leben und Wohlbefinden der Bewohner unserer Städte von grundlegender Bedeutung. In diesem Sinn ist auch der bekannte Spruch „...Schönheit ist Balsam für die Seele...“ zu sehen. Naturgemäß fühlen sich Menschen bei einer unverständlich, hässlich oder negativ wirkenden Gestaltung des Stadtraumes oder der Kunstobjekte unwohl und lehnen diese ab. Bekannt ist die besonders in gesichtslosen modernen „Schlafstädte“. Dies dokumentiert sich auch durch die Farb-Schmierereien und so gibt es einen kontinuierlichen Kampf um die Sauberhaltung von »hässlichen« Kunstobjekten. Dagegen werden als »schön« empfundene Kunstobjekte, wie die vom Förderverein Schöneres Frankfurt e.V. aufgestellten Skulpturen Bulle&Bär (Abb. 12) oder auch Chillidas moderne Skulptur »Haus für Goethe« (Abb. 7a - 7c) sowie Standuhren/Uhrtürme (Abb. 5a + 5b + 14) selten oder überhaupt nicht beschmiert. Der Opernplatz mit seinem großen, als »Kopie« neu angefertigten Brunnen (Abb. 8) erfreut sich größter Beliebtheit. Schön oder hässlich, Akzeptanz oder Ablehnung, interessiert den breit gefächerten Kunstbetrieb leider nur in geringem Umfang. Am Abschluß der Projekt-Beschreibung wird im Kapitel »Grundsätzliches zur Situation der zeitgenössischen Kunst im städtischen Raum« dieser Aspekt noch vertieft.

Leider tauchte dieses Unverständnis der Bevölkerung gegenüber der »zeitgenössischen Kunst« erst in unsere Zeit auf. Bestes Beispiel für die zu Recht unverstandene »Kunst im öffentlichen Raum« war das in Kassel auf einem belebten Platz aufgebaute und in 2001 wieder abgebaute seltsame Treppenobjekt.


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