Allgemeines zur Gestaltung des öffentlichen Raumes:
Stadt - Stadtraum - Stadtgestaltung - Kunstobjekte

Sowohl Fassaden als auch der öffentliche Raum wurden stets sensibel gestaltet. Heute haben nur einzelne Großunternehmen (Industrie- und Handelskammer/Deutsche Börse AG, Deutsche Bank AG, DG-Bank AG, Dresdner Bank AG) in Frankfurt die Vorplätze ihrer Zentralen aufwendig teilweise sogar mit großen Kunstwerken gestaltet. Eine weitere Ausnahme ist der Wiederaufbau der Stadtbibliothek an der Obermainbrücke (2005) oder des Palais Thurn und Taxis (2008) in der Nähe der Hauptwache.

Als Initiator und für das gesamte Planungs- und Bau-Management des Fördervereins Schöneres Frankfurt e.V. zuständig konnte Dr. Alexander Antonow seit 1977/78 die verschiedensten Facetten des Themas
Stadtgestaltung und Kunst im öffentlichen Raum kennenlernen. Es galt, die verschiedensten Einflußnahmen und Sachzwänge verstehen und mit ihnen leben zu lernen. Der Förderverein Schöneres Frankfurt e.V. hat einzigartig große Wettbewerbe unter den bedeutendsten Bildhauern der Welt durchgeführt und großräumige Ausstellungen mit zeitgenössischen Kunstobjekten bis hin zur dauerhaften Aufstellung bedeutender moderner Kunstobjekte organisiert. Es wurden aber auch nicht so spektakuläre, gegenständliche Kunstobjekte aufgestellt, die bis heute den größten Zulauf in der Bevölkerung und bei fremden Besuchern haben. So werden die beiden Tierplastiken Bulle&Bär wie eine (in der „harten“ Geschäftsstadt Frankfurt seltene) Reliquie behandelt. Nur wenigen zeitgenössischen Kunstobjekten widerfährt dies, so dem Basler Brunnen von Jean Tinguely. Der Förderverein gestaltete auch einen ganzen Platz neu (Abb. 4a - 4c).

Bei allen Projekten blieb es nicht nur bei hilflosem Verhindern oder nicht ausgearbeiteten Vorschlägen. Stets wurden die Vorschläge mit allen Betroffenen und Zuständigen erörtert, die Zustimmungen eingeholt, die Finanzierung organisiert sowie zuletzt und ganz wichtig die Projekte auch selbst umgesetzt. Das neue, 6. Projekt „Umgestaltung der Platzanlage Hauptwache“ steht ganz in dieser Tradition. Die Tätigkeit des Fördervereins ist in der deutschen Kunstszene sicher einzigartig und hat auch allen Mitwirkenden bei aller unsäglichen Mühe Freude bereitet. Umgekehrt war es für alle Beteiligte eine hohe Ehre -heute in Deutschland ein seltenes Wort- für die Heimatstadt Frankfurt etwas zur Verschönerung zu tun.