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Grundsätzliches
zur Situation der zeitgenössischen Kunst im öffentlichen
Raum
Die Aufstellung der »Kunst im öffentlichen Raum«
fordert vor allem drei Fragen heraus:
1. |
Welche Bedeutung
nimmt der Kunstbetrieb ein? |
2. |
Auf
welche Weise können die zeitgenössischen Objekte zur Stadtgestaltung
beitragen? |
3. |
Wie
lassen sie sich breiteren Bevölkerungskreisen vermitteln? |
Dient
der Kunstbetrieb wirklich noch in erster Linie der Fortentwicklung
der Kunst oder wird er zum Selbstzweck? Benötigt man
für die zeitgenössische Kunst noch eigenständige
Künstler oder sind Künstler heute Produkt des Kunstbetriebs?
Ist Kunst spekulativ geworden? Die Künstler orientieren
sich inzwischen manchmal mehr an den Tendenzen des Kunstbetriebs
als an den eigenen schöpferischen Möglichkeiten.
Hat die Kunst heute überhaupt noch städtebauliche
und gesellschaftspolitische Funktionen?
Der Förderverein sieht eine wichtige Aufgabe von Kunstwerken
darin, die Stadtgestaltung zu verbessern. Bestimmte städtische
Orte und Plätze sollen durch Kunstwerke und künstlerische
Konzepte Akzente erhalten. Die Kunst im öffentlichen
und speziell städtischen Raum, die »Denkmalkunst«,
soll dabei ein wichtiges Element der Stadtverschönerung
sein. Dies ist natürlich heute ein schwieriges Unterfangen,
zumal für den Kunstbetrieb die für die Öffentlichkeit
leichter verständliche gegenständliche Kunst überwiegend
nicht akzeptabel ist. Zeitgenössische Künstler verhalten
sich fast immer skeptisch gegenüber großvolumiger
sowie gegenständlicher Bildhauerkunst. Vereinzelt stellen
sie auch nur einfache Zeichen oder Gegenstände auf (Krawatte
von Oldenburg vor der DG-Bank in Frankfurt am Main). Vieles
ist ohne Bezug zum Raum und zur Bevölkerung.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Angebot
an richtungsweisender aktueller Kunst im öffentlichen
Raum heute relativ klein und darüber hinaus auch von
den führenden Fachleuten nicht anerkannt ist. Der Förderverein
will die zeitgenössische Kunst im städtischen Raum
durch Aktivitäten fördern und sieht dabei seinen
Platz im Spannungsfeld von Avantgarde und »herkömmlicher
Kunst«. Dabei gilt es nicht nur, den Einklang von Kunstobjekt
und seiner Umgebung zu beachten. Damit Urbanität erlebbar
wird, muss öffentliche Kunst zusätzlich auch von
den Bürgern aufgenommen werden.
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