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Projekte des Fördervereins Schöneres
Frankfurt e.V.
3.
großes Projekt des Fördervereins: Ausstellung
im Bereich Dom-Römer 1990/91 »Zeitgenössische
Kunst im städtischen Raum«
(Abb. 6a - 6b)
Mit dem dritten großen Projekt des Fördervereins
Schöneres Frankfurt e.V. wurde im historischen Zentrum
Frankfurts, im Bereich Dom-Römer, -neuartig- eine großräumige
Ausstellung mit 14 zeitgenössischen Kunstwerken realisiert.
Nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit wurden die
Leihgaben der Künstler ein Jahr lang gezeigt. Sie reichten
von gegenstandsbezogenen figurativen Plastiken und gegenstandslosen
Orts- und Raumgestaltungen bis zur Video- und Neon-Kunst:
figurative Plastik : Catherine Beaugrand, Joel Shapiro;
gegenstandsbezogene Kunst: Owen Griffith, Christiane Möbus,
Michel Sauer; gegenstandslose Orts- und Raumgestaltung :
Lutz Fritsch, James Reineking, Franz Erhard Walther, Richard
Deacon (Abb. 6a - 6b), Sol Lewitt, Bruce Naumann; Video-
und Neonkunst : Ottmar Hörl, Joseph Kosuth, Fabrizio
Plessi. Sechs der Objekte wurden dabei auf Kosten des Fördervereins
hierfür neu hergestellt, u.a. die Objekte von Lewitt,
Naumann und Plessi. Die Ausstellung hatte nebenbei den Effekt,
dass die Bürger Frankfurts beim Betrachten der Objekte
das historische Zentrum ihrer Heimatstadt mit gotischem
Dom (Abb. 6a), historischem Garten (Fundament der karolingischen
Königshalle; Abb. 11), Wohnturm der staufischen Hafenburg
und der daran gebauten romanischen Saalhofkapelle (Abb.
13) neu entdeckten.
Es war erfreulich, dass nach anfänglichen Protesten
die Bürger die Kunstobjekte überwiegend immer
mehr akzeptierten. Teilweise mussten die Objekte nur noch
vereinzelt gereinigt werden. Um für die Öffentlichkeit
nicht nachvollziehbare Kunstobjekte, wie den »Diamond
Shaped Room with yellow Light«, ein begehbares gemauertes
Objekt von Bruce Naumann, gab es einen fasst täglichen
Kampf um die Sauberhaltung. Dies zeigte die schwierige Akzeptanz
der zeitgenössischen und auch (älteren) modernen
Kunst bei der Bevölkerung, die heute normalerweise
leider und auch oft verständlich keinen Zugang zur
Kunst hat. In früheren Zeiten war dies anders. Es stellt
sich die Frage, ob dies an der Bevölkerung liegt.

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Abb.
6a - 6b
Große Stahlplastik als Raumschleife »Host«
von Richard Deacon vor dem Dom, 1990; Objekt des dritten
großen Projektes des Fördervereins: »Ausstellung
im Bereich Dom-Römer 1990 - 91: zeitgenössische
Kunst im städtischen Raum« |
Abb.
6a
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Abb.
6b
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